@calle: Wir haben uns nie auf Deutschland als Wohnort festgelegt. Uns steht die Welt offen. Und die Welt ist, was Maria sehen wollte. Also nochmal, in Kurzfassung: Sie ist Einzelkind, der Vater (Ukrainer) verschollen seit sie ein Kleinkind war. Inzwischen weiss ich, dass die Mutter sogar mit ihrem Bruder jahrelang keinen Kontakt hatte (er wohnt wohl in Moskau). Es gibt auch noch einen Opa, der wohnt auch in Barnaul. Oma ist schon lange verstorben. Es ist insoweit also klar, dass Marias einzige Bezugsperson die Mutter ist. Mit 16 Jahren ist sie aber bereits nach Novosibirsk gegangen, zum Studium. Ich finde 16 für ein Studium zu früh, aber was weiss ich schon vom russischen Bildungswesen... Das sind die Fakten. So, der rest ist schwer zu erklären, weil es sich ständig verändert. Mal will Maria nicht mehr in Novosib bleiben, weil alles so sch... ist. Dann doch wieder. Sie will am liebsten Heim zur Mutter, dann wieder nicht. Sie will in den Ferien verreisen, dann darf sie aber nicht. Sagt Mami. Dann will sie mit Mami verreisen, aber ohne mich. Dann verreist sie mit Mami, in die Türkei, aber ich soll sie unbedingt besuchen, danach. Als sie und Mami zurück sind, ist Maria völligst down, will kein Wort sprechen. Ich mache die Mutter darauf aufmerksam, dass sie sich seltsam benimmt. Sogar depressiv zu sein scheint. Die Mutter meint aber daraufhin nur, dass Maria einfach krank ist, weil sie in der Türkei im Reisebus zu viel Klimaanlagenluft erwischt hat und dann den gesamten Urlaub lang erkältet war. Naja, jedenfalls wollten die beiden dann plötzlich nicht mehr, dass ich nach Russland komme, in dem Jahr. Maria macht ihren Führerschein, Mami ist dagen. Sie meint, man braucht sowas nicht, wenn man sich eh kein Auto leisten kann. Maria ist inzwischen mit der Diplomarneit fertig, will aber weiter an der Uni bleiben. Von ihren inzwischen 3! Mitbewohnerinnen fühlt sie sich gemobbt. Ich rate ihr, sich erst mal eine andere Wohnung zu suchen, und verspreche ihr zu ihr zu kommen. Sie bekommt ein Zimmer, bei einer älteren Dame. Eine Woche später geht sie zurück ins Wohnheim, sagt mir aber nichts davon. Es ist wieder ihre Mutter, die mir mitteilt, dass es ihr doch im Wohnheim besser gefällt, als in der Wohnung, und dass sie ja jetzt ein anderes Zimmer hat , mit nur einer Mitbewohnerin. Ab jetzt hat sie auch kein Internet mehr, im Zimmer. Nicht dass sie es nicht haben könnte, aber sie meint sie braucht es nicht. Sie würde davon nur zu sehr abgelenkt... WAs folgt , wird ja in diesem Thread hinreichend genau beschrieben. Ich bin mit Sicherheit sehr verrückt, wenn ich an diese Frau noch glaube. Aber irgendwas in mir saft, ich darf nicht aufgeben. Und ich will auch nicht. Ach man. Das Leben ist nicht wie eine Schachtel Pralinen. Pralinen sind immer genießbar. Das Leben aber nur sellten...
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